Wie lang kann ein Domainname maximal sein?

Veröffentlicht 8. September 2024

Problem: Längenbeschränkungen für Domainnamen

Bei der Erstellung einer Website ist die Wahl des richtigen Domainnamens wichtig. Viele fragen sich, wie lang ein Domainname maximal sein darf. Diese Frage kommt auf, weil Domainnamen technische Grenzen und Praktiken haben, die ihre Benutzerfreundlichkeit und Merkbarkeit beeinflussen.

Maximale Länge für Domainname-Komponenten

Label-Länge (Subdomain)

Die maximale Länge für einzelne Labels (Subdomains) in einem Domainnamen beträgt 63 Oktette. Diese Grenze gilt für jeden durch Punkte getrennten Teil des Domainnamens. Zum Beispiel sind in "www.example.com" die Teile "www", "example" und "com" separate Labels, die jeweils bis zu 63 Oktette lang sein können.

Es ist besser, Labels kürzer als die maximale Grenze zu halten. Kürzere Labels sind leichter zu tippen, zu merken und weniger fehleranfällig. Die meisten Website-Betreiber verwenden Labels, die deutlich kürzer als die 63-Oktett-Grenze sind, um die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern.

Tipp: Optimale Label-Länge

Streben Sie eine Label-Länge zwischen 3 und 15 Zeichen an. Dieser Bereich bietet eine gute Balance zwischen Einprägsamkeit und Flexibilität und ermöglicht beschreibende, aber dennoch prägnante Domainnamen.

Gesamtlänge des Domainnamens

Die Gesamtzeichenbegrenzung für vollständige Domainnamen, einschließlich aller Labels und Punkte, beträgt 253 Oktette. Diese Grenze gilt für den kompletten Domainnamen als Ganzes. Zum Beispiel zählt "www.example.com" als ein vollständiger Domainname.

Es gibt technische Gründe für diese Gesamtlängenbeschränkung. Die 253-Oktett-Grenze ermöglicht die Kompatibilität mit verschiedenen Internet-Protokollen und -Systemen. Sie hilft, Konsistenz über verschiedene Anwendungen und Dienste hinweg zu gewährleisten, die mit Domainnamen arbeiten. Diese Begrenzung hilft auch, Probleme bei der Datenspeicherung und -übertragung in DNS-Servern und anderer Netzwerkinfrastruktur zu vermeiden.

Technische Standards und Spezifikationen

RFC 1035 Richtlinien

RFC 1035, veröffentlicht im November 1987, legte den Grundstein für Domainnamen-Spezifikationen. Dieses Dokument umreißt die Struktur und Grenzen für Domainnamen im Domain Name System (DNS).

RFC 1035 legt fest, dass Labels (Subdomains) 63 Oktette in der Länge nicht überschreiten sollten. Der vollständige Domainname, einschließlich aller Labels und trennender Punkte, darf 255 Oktette nicht überschreiten. Diese Messungen basieren auf Oktetten statt auf Zeichen, was wichtig für die Handhabung von Sonderzeichen und internationalisierten Domainnamen ist.

Tipp: Oktette vs. Zeichen verstehen

Ein Oktett besteht aus 8 Bits, typischerweise gleichbedeutend mit einem Byte. Während es oft mit "Zeichen" in ASCII austauschbar ist, unterscheiden sie sich bei Unicode. Zum Beispiel verwendet das Zeichen "ñ" 2 Oktette in UTF-8-Kodierung. Diese Unterscheidung ist entscheidend bei der Arbeit mit internationalisierten Domainnamen.

Nachfolgende RFC-Aktualisierungen

Mehrere RFCs haben die ursprünglichen Spezifikationen bestätigt oder präzisiert:

RFC 2181 (Juli 1997) bestätigte die 255-Oktett-Grenze für vollständige Domainnamen.

RFC 3986 (Januar 2005) empfahl URI-Produzenten, der DNS-Syntax zu folgen und Namen auf 255 Zeichen zu begrenzen.

RFC 5321 (Oktober 2008) behielt die 255-Oktett-Maximallänge für Domainnamen bei, schlug jedoch eine 64-Zeichen-Grenze für Labels vor. Der Industriestandard bleibt jedoch aus Kompatibilitätsgründen bei 63 Zeichen.

Der aktuelle Industriestandard folgt den ursprünglichen RFC 1035-Richtlinien:

  • Labels (Subdomains): Maximal 63 Oktette
  • Vollständige Domainnamen: Maximal 253 Oktette (praktische Grenze, unter Berücksichtigung des E-Mail-Adressformats)

Diese Standards helfen, Konsistenz und Kompatibilität über verschiedene Internetsysteme und Anwendungen hinweg zu gewährleisten.